Kites: C-Kites, Bow-kites und Hybrid/SLE
13. August 2011 von mic | kein Kommentar
Mal wieder ein bisschen Basics, für das grundlegende Verständnis von Kites, insbesondere zum Kiteboarding.
Schauen wir uns doch mal den aktuellen Stand der Technik an, die Hersteller sind immer noch am weiterentwickeln und verbessern der vorhandenen Designs und Shapes, aber im Prinzip sind die wichtigsten Formen der C-Kite, der Bow-Kite und Hybrid-Kites (eine Kombination der Vorteile von C- und Bowkites). Es gibt auch noch Deltas und natürlich die Softkites (oder Ram Air Kites), dazu aber in einem späteren Artikel mehr)
Also eins nach dem anderen.
Vornehmlich werden beim Kitesurfen Tubekites eingesetzt, das heißt Kites mit einer Struktur aus Fronttube und Struts (Quertubes) die dem Lenkdrachen Schwimmfähigkeit und vor allem Formstabilität geben. Diese Tubes (aus dem engl. Tube = Schlauch) müssen mit einer Pumpe aufgepumpt werden. Eigentlich muss jedes Segment einzeln aufgepumpt werden, mittlerweile setzen sich aber zunehmend sogennante One-Pump Systeme durch, bei denen Fronttube und Struts verbunden sind, und die komfortabel durch ein einzelnes Ventil mit Luft befüllt werden.
C-Kites
Zunächst wurden für das Kiteboarden in erster Linie C-förmige Kites verwendet, deren spezifischen Merkmale waren das sie keine Bridles also Waageleinen und eine nach außen gewölbte (konvexe) Abrisskante (trailing edge) hatten. Diese Form war über lange Jahre der Standard. Mit der Zeit brauchten die Kiter aber mehr Power, deshalb wurden die Kites mehr und mehr aerodynamisch und erhielten dadurch eine immer flachere Bauform – dies machte den Kite aber schwieriger zu Relaunchen und zu kontrollieren. Dafür bekamen diese Kites mehr Depowerfähigkeit und eine größere Windrange.
Bow-Kites
Bowkites sind vom Profil wesentlich flacher, und die Fronttube ist quasi gepfeilt zu den Flügelenden (Wingtips) herumgezogen. Dies nennt man bei der Flügelentwicklung in der Luftfahrt auch “swept back wingtips” (siehe Wikipedia). Außerdem gibt es ein einfaches Bridlesystem, das an der Fronttube (Anströmkante oder Leading Edge) angeknüpft ist und die Front- und Steuerleinen (Backlines) über Pulleys (Umlenkrollen) miteinander verbindet. Desweiteren haben Bowkites eine negative, oder einfacher ausgedrückt eine nach innen gewölbte (konkave) Abrisskante, die paralleler zur Fronttube verläuft.
Vorteile hierbei sind, das man fast komplett de-powern kann, ohne die Kitekontrolle über die Steuerleinen zu verlieren. Das flachere Profil ermöglicht eine bessere Ausnutzung der Segelfläche und Aerodynamik, das heißt das ein 12m² Bow so viel Kraft eintwickeln kann wie ein 15er C-Kite (je nach genauen Details, nur so zum Vergleich). Außerdem ist diese Form einfacher zu fliegen, der Rider hat mehr Kontrolle über die Steuerleinen unabhängig von der Bar-Position und der Relaunch ist simpler.
Hybrid-/SLE-Kites (SLE=Supported Leading Edge)
Diese Entwicklung soll die Vorteile von C- und Bowkites vereinen, sie entnehmen Eigenschaften aus beiden Kategorien und kommen damit dem Bedürfnis nach die Charakteristik eines C-Kites mit denen eines Bow zu verbinden.Das Ergebnis, der Kompromiss dieser Ansprüche brachte die Entwicklung des Hybrid hervor. Darum haben Hybridkites üblicherweise abgerundete, nach hinten gezogene Wingtips, ein flaches Profil und ein simples Bridlesystem. Bei diesen Kites ist es einfacher zu steuern und gleichzeitig optimalen Power vom Kite geliefert zu bekommen. Dafür lässt sich so ein Hybrid meist nicht voll de-powern hat aber mehr Zug als ein reinrassiger C-Kite.
Also nochmal zur Übersicht
C-Kites
konvexe (nach außen gewölbte) Abrisskante
keine zurück laufenden Wingtips
kein Bridle-(Waageleinen-)System
Bow-Kites
konkave (nach innen gewölbte) Abrisskante (trailing edge)
gepfeilte Flügelspitzen (swept back wingtips)
Bridles (Waageleinen) an der Anströmkante (Leading edge)
Hybrid / SLE Kites
Bridled Leading Edge (Waageleinen an der Anströmkante)
konvexe Abrisskante (trailing edge )
swept back wingtips (gepfeilte Flügelspitzen)